Reiseherzschmerz – heute ohne 5 Tipps dagegen …

Reiseherzschmerz

Ich bin nicht immer ganz ehrlich mit dir lieber Leser. Denn ich bin nur meist gut gelaunt, frohen Mutes und voller Tipps. Leider kenne ich auch diese negativen Momente, die einen mitreißen. Weil ich dich noch nie an den Untiefen meines Lebens habe teilhaben lassen, möchte ich es heute versuchen. Statt dir heute bei der Reiseplanung zu helfen und dich über Fernweh-Momente hin weg zu trösten, nehme ich dich mit auf eine kleine Seelenreise.

Über diesen Beitrag

Oft gelingt es mir, dir den positiven Zauber des Reisens zu vermitteln, weil ich eine Frohnatur bin, weil ich mit einem Lächeln an meinem PC sitze und über das Leben sinniere. Und weil ich das Glück, das ich auf Reisen erleben darf, in Worten auf den Blog bringe. Doch wie du, bin auch ich nicht vor dem Reiseherzschmerz geschützt. Er trifft mich zum Glück nur noch selten, zu viele Pläne, zu viel Glück haben ihn klein gemacht. Aber, wenn er mich trifft, dann hart und bedingungslos. Ich habe überlegt, ob ich dich auf diese Gedankenreise mitnehme. Sei vorsichtig. Die Worte helfen nicht. Sie sind so schmerzlich, wie der Moment sich anfühlt. Dennoch möchte ich sie mit dir teilen und dir sagen: Du bist nicht allein. Denn bestimmt kennst du wie ich diese Momente ebenfalls. Heute scheint wieder die Sonne und ich lache, doch gestern sah es in mir noch anders aus. Wie? Das verrate ich dir jetzt:

Reiseherzschmerz

„Er ist wieder da. Ich bin mir sicher, befrage ich google finde ich gleich 99 ultimative Tipps gegen ihn. Und ein eBook gibt es bestimmt auch schon. Also muss ich ihn nicht empfangen, sondern kann gleich dagegen angehen. Wirklich? Nein, ehrlich gesagt nicht. Ich wünschte, dass ich immer so perfekt und das Leben stets so einfach wäre. Wäre das schön, wenn die Tipps aus dem Internet immer helfen würden. Aber ehrlich gesagt, gibt es diese Tage, da hilft gar nichts. Tja, und heute ist so einer. Der Moment, da dich der Ich-bin-wieder-Zuhause-und-will-sofort-hier-wieder-weg-Schmerz kurz Reiseherzschmerz so überrollt, dass du gar nicht anders kannst, als dich ihm hinzugeben.

Was war ich froh ihn besiegt zu haben. Seit einem Jahr keine gefühlten Extreme mehr. Kein „Ich muss hier sofort weg“, kein „Ich wäre jetzt gerne Zuhause“ und kein „Oh Gott, ich bin wieder Zuhause, was mache ich hier? Ich muss weg!“. Und heute? Ohne Vorwarnung, bäng, da ist dieses Gefühl. Dieses ziehen im Bauch. Dieses unruhige Gefühl auf der ganzen Haut.

Er überrollt mich, stärker als ich es in Erinnerung hatte.

Ich sehne mich nach dem Licht des gestern. Nach dem Lachen des Morgens und nach der vertrauten Stille des nebeneinander seins. Warum, frage ich mich? Und finde keine Antwort. Ich versuche mich zu erinnern, wie lange das Gefühl des Reiseherzschmerz beim letzten Mal ging. Wann war ich wieder angekommen? Beim Aufwachen des nächsten Tages? Beim ersten Frühstück Zuhause? Beim ersten Treffen mit Freunden? Beim ersten kuscheligen Abend auf der Couch? In meinen ersten Bürostunden? Ich weiß es nicht. Ehrlich gesagt, war der Verdrängungsprozess erfolgreich. Ich konnte mich ja nicht mal mehr an dieses Gefühl erinnern, dass mich jetzt überrannt. Und sich nicht mit meinen Lieblingssongs oder der verrücktesten Chartmischung vertreiben lässt. Wie soll ich mich also erinnern, wie lange das Gefühl bleiben wird …?

Ich erinnere mich an die letzten Tage und Stunden unterwegs. Sie waren so intensiv, so groß und so stark, dass die Talfahrt kommen musste. Es geht nun mal nicht immer unendlich bergauf. Doch wenn der Berg nur langsam ansteigt und die Phase ohne Täler zu lange ist, dann kommt der Abstieg heftig. Wie eine ausgelöste Lawine, die alles mitreist und sich nicht mehr aufhalten lässt. Ich bin der Baum, der fest am Hang stand. Die Jahreszeiten genoss und nun von der Lawine ins Tal gerissen wird, hoffend, dort neuen Halt zu finden.“

Jetzt warst du dabei. In dem Moment und der Phase, die kein heute, kein gestern und kein morgen kennt. Zum Glück scheint heute wieder die Sonne. Warum? Weil ich mich direkt mit anderen Reiseaffinen auf facebook austauschte, weil ich Blogartikel bis zum umfallen gelesen habe, weil mich mein Zuhause auffing und ich dort in meinen Bildern stöberte. Auch so mancher Tipp meiner üblichen „Was hilft gegen Fernweh-Routine“ musste herhalten.  Sei also getröstet. Egal wie stark die Welle über dich kommt. Es geht wieder aufwärts. Manchmal schneller, manchmal langsamer. Gib‘ dich dem Schmerz auch mal hin, dann kann er umso besser heilen.

Viel Glück! Und berichte mir doch gerne, ob du auch dieses intensive Gefühl kennst? Was bei dir dagegen hilft? Und wie lange der Schmerz bei dir anhält?

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