Katzencafé in Leipzig: Kaiserbad und Café Meins
Leipzig. 600.000 Einwohner. Bürgerstadt. Viele Seen, Parks und Flüsse. Es gibt Einiges, das mir zu dieser Stadt einfällt. Ein Katzencafé in Leipzig gehört nicht zu meinen ersten Gedanken. Googelst du nach Katzencafés in Leipzig, dann gibt es keinen wirklich passenden Treffer. Nur ein „Café Kater“ in dem aber gar keine Katze lebt und dessen Name seinen Ursprung bei einem anderen Kater … typisch Studentencafé. Umso überraschter bin ich, dass ich in den ersten zwei Lokalen, die ich bei einem Leipzig Stopp im Winter besuche, prompt in solchen Lokalen lande, in denen Katzen wohnen.
Im vergangenen Dezember bin ich für eine Nacht in Leipzig. Auf der Suche nach schönen Orten zum Schreiben, lasse ich mich von Instagram Bildern inspirieren und frage Blogger, die schon in Leipzig waren, wo ich hingehen könnte.
So lande ich im Leipziger Ortsteil Plagwitz. Nichtsahnend, dass ich neben Schreibmotivation, dort Lokale mit Katzen finden werde. Eine Blogidee ist geboren. Doch fehlen mir als ich Zuhause darüber schreiben möchte, ein paar Informationen und irgendwie würde ich das Thema auch gerne im Video festhalten. Also besuche ich beide Cafés bei einem Leipzig-Wiederbesuch im Sommer erneut, so dass du jetzt alles bekommst: Infos und Video!
Neben der Tatsache, dass mein Herz beim Anblick der Katzen höher klopft, kann ich nun auch die Außenbereiche der beiden Restaurants entdecken, die im Dezember geschlossen haben. Doch genug eingeführt, komm mit zu meinen beiden Entdeckungen und allen Infos, die du für deinen Besuch brauchst.
Und jetzt Katzenklappe auf für mein Video:
Das Video hat dich neugierig gemacht? Dann jetzt hier alle weiteren wichtigen Details.
Katzencafé in Leipzig: das Café Meins
Das Café Meins hat einen urgemütlichen Style in dem ich mich sofort Zuhause fühle. Dafür sorgen die rustikalen Möbel, die dem Ort ganz viel Charme verleihen. Das Café besteht aus einem Haupt- und einem Nebenraum. Um in Ruhe schreiben zu können, habe ich mich in den Nebenraum verzogen.
Ich sitze da und schreibe als plötzlich von „der Katze“ die Rede ist. Welche Katze denn? Ich versuche genau hinzuhören und zu verstehen, was die Beiden sagen, die gerade hereinkommen. Sie fragt: „Sitzen wir zur Katze oder lieber hinten?“.
Ich bin verwirrt, denn ich habe beim hereinkommen keine Katze gesehen. Von welcher Katze ist hier also die Rede?
Ich habe mich im Vorfeld nicht sehr lange mit der Suche nach Orten zum Schreiben beschäftigt, aber doch lange genug, dass ich denke, von einer Katze hätte ich doch lesen müssen?! Die hätte doch bitte einer auf Instagram gepostet!?
Ich bleibe sitzen und schreibe weiter. Eine kurze Internetrecherche fällt aus, da das Wlan des Cafés und ich keine Freunde werden.
Kurz bevor ich gehe packt mich die Neugier.
Ich laufe los, die Katze zu suchen. Ich muss nur ein paar Schritte gehen, ehe mein Blick auf die Couch fällt, wo tatsächlich ein schlafendes Fellknäuel liegt: der Herr Perle, wie ich von der netten Bedienung erfahre.
Das Café Meins, das ein bisschen wie ein urgemütliches Retrowohnzimmer wirkt, ist sein Zuhause. Angst vor den Gästen hat der schwarze Kater nicht. Im Gegenteil. Er lässt sich sogar streicheln. Bei meinem Wiederbesuch erfahre ich: „Der ist viel zu alt und zu faul, um abzuhauen, da lässt er sich lieber streicheln.“
Betteln tut er auch, aber nur ganz selten, wenn er besondere Gelüste hat. Dann sitzt er vor der Bar, die zur Küche führt, in die er nicht darf, und schaut mit großen Augen drein. Erfolg hat er damit nicht, aber direkt daneben ist immerhin sein Näpfchen, dass er mit seinem Futter gefüllt bekommt.
Das der Kater Gelüste bekommt, das kann ich gut bei den angebotenen Speisen gut verstehen.
Angeblich gibt es hier die besten Buletten Plagwitz. Vegetarier müssen jetzt nicht traurig sein, denn auch die vegane Bulettenvariante soll hier eine Spezialität sein. Zumindest, wenn man manchem Foodguide der Stadt traut. Überhaupt geht es hier sehr traditionell zu, wenn es um das Essen geht, so stehen auf der Speisekarte: Kalbsleber, Schnitzel oder das Bratwurst Trio mit Sauerkraut.
Im Sommer gibt es übrigens auch einen kleinen Biergarten draußen vor der Tür. Urgemütlich wie das Lokal auch schon im Inneren. Die einzige Chance im Café Meins auch zu frühstücken hat man am Wochenende, da unter der Woche die Öffnungszeiten im Gegensatz zu meinem ersten Besuch, nach hinten verschoben wurden.
Definitiv ein Ort zum Einkehren, nicht nur wegen dem Kater, der den Ort noch schöner macht. Du fragst dich, wie das Café überhaupt zu Herrn Perle kam?
Genau die Frage habe ich mir auch gestellt.
Seit kurzem kenne ich nun die Antwort: Vor vier Jahren mit Eröffnung des Cafés lief der Herr Perle einfach zu. Das neue Café gefiel ihm gut genug, um dort seinen dauerhaften Wohnsitz zu errichten. Zu den Öffnungszeiten findet er dort sein Futter, Streicheleinheiten und Ansprache. Nachts und bis zur Öffnung am Tag zieht er um die Häuser im hippen Plagwitz.
Falls er mal aus Versehen eingesperrt wird, mag er das gar nicht und bekommt Panik, weshalb das Personal, welches abschließt immer sicher stellen muss, dass er draußen ist.
Als ich Herrn Perle beobachte, frage ich mich, wo er wohl vorher abhing, denn der Gute sieht schon ein bisschen betagt und träge aus. Manchmal wünschte ich mir, Katzen könnten selbst ihre Geschichten erzählen …
Wo: Weißenfelser Straße 25,04229 Leipzig
Wann (Küchenzeiten): Montag bis Freitag 17 bis 22 Uhr, Samstag und Sonntag 9 bis 22 Uhr
Katzencafé in Leipzig: das Kaiserbad
Ob Caféatmosphäre am Morgen oder Partystimmung am Abend. Das Kaiserbad ist seit Juli 2015 das Zuhause der beiden Kater Anton und Manfred. Manfred ähnelt Herrn Perle aus dem Café Meins und kommt als schwarzer Kater daher. Anton ist der gestreifte Katzenkumpel von Manfred.
Beide sind von Geburt an Restaurantkatzen. Denn ihre ursprüngliche Heimat liegt im Killy Willy einem Irish Pub mit feinen Burgern und leckerer Lynchburg Lemonade, das ich zufällig bei meinem Leipzig Sommerstopp ebenfalls besuche. Katzenmama Frieda bekommt da als ganz junge Mama die beiden Jungs, die sich mit der Mama allerdings nicht so richtig vertragen. Also heißt es für die Katzenbuben umziehen. Für alle Killy Willy Besucher: Richtig, Frieda wohnt auch nicht mehr da. Eines Tages kam sie nicht mehr nach Hause und alle hoffen, dass sie sich einfach ein neues Zuhause gesucht hat.
Seit dem Umzug nach Plagwitz machen die beiden Jungkater nicht nur das Kaiserbad, sondern auch den Grünstreifen des Karl-Heine-Kanals, an dem das Restaurant liegt , unsicher. Wenn sie genug vom umher toben haben, kommen sie Richtung Lokal, um sich beschmusen zu lassen oder ein Schläfchen einzulegen.
In meinem Winterstopp treffe ich nur Anton, der mir um die Füße schleicht und klar macht, wer hier die Heimkatze ist. Im Sommer muss ich an zwei Tagen kommen, um jeweils Filmaufnahmen von je einer Katze machen zu können.
Am ersten Tag chillt Manfred mit mir auf der Treppe ins Lokal. Am zweiten Tag beschmuse ich Anton. Beide Zusammen kann ich leider nicht filmen. Obwohl wir am zweiten Tag nach Manfred rufen, auf seinen Lieblingsplätzen, den schwarzen Stühlen suchen und uns auch sonst umschauen, bleibt er die verschwundene, streunende Katze.
Übernachtet wird mal drinnen und mal draußen. Je nachdem, ob die Kater zur Schließzeit im Lokal oder noch unterwegs sind. Sie sind stubenrein, so dass die Übernachtung drinnen kein Problem ist. Während der Schließzeit gibt es aber keine Möglichkeit die Location zu wechseln. So viel Sicherheit muss ür das Lokal sein.
Wer Katzen kennt wird folgendes bewundern: Beide akzeptieren die Bar als eine Grenze, die sie nicht überschreiten dürfen. Auch von den Tischen des Lokals bleiben sie fern. Nur Manfred wurde einmal schwach, als ein Frühstück lange nicht abgeräumt wurde und der Gast ausgerechnet den Fisch übrig gelassen hat. Aber das kann man ihm ja fast nicht verübeln.
Vor allem Kinder freuen sich über die beiden Katzen. Für Allergiker oder auch Abergläubige gehen die Treffen allerdings weniger schön aus, so dass Anton und Manfred in ganz seltenen Fällen auch mal zu Erkundungen angetrieben oder in ihrem Spielzimmer mit Fresschen, Kratzbäumen und Co für die Dauer des Besuchs eines besonders ängstlichen Gastes eingeschlossen werden.
Warum sich neben den beiden Katern der Besuch im Kaiserbad noch lohnt, das möchte ich dir jetzt noch verraten:
Plagwitz ist das Künstler- und Hippieviertel der Stadt. Das Kaiserbad kann am Morgen vor allem im Innenbereich schicke und stylische Caféhausatmosphäre bieten, am Abend lädt die Bar zur Cocktail Happy Hour ein. Dazwischen gibt es lecker Mittagsgerichte und feines Abendessen und das Kaiserbad wird zum schnieken Restaurant. Untergekommen ist das Kaiserbad übrigens in einer ehemaligen Eisengießerei im Westwerk.
Passt das alles Zusammen?
Für mich schon. Ich bin restlos begeistert und mag den Ort, seine Wandelbarkeit und seine Atmosphäre sehr.
Im Winter wie auch im Sommer bietet das Lokal eine tolle Schreib- aber auch Austauschatmosphäre. Der Innenbereich hat viele Details: unterschiedliche Sitzbereiche und eine ansprechende Deko. Vieles im Industriedesign, aber mit Atmosphäre.
Für Licht sorgen die großen Fenster an der Wand, die Lichter im Industriedesign und die Abends toll beleuchtete Bar. Es gibt Tische mit Stühlen sowie gepolsterte, gemütliche Sitzbereiche in Retrogrün oder stylischem Senfgelb.
Zwischen all dem treiben sich Anton und Manfred um, die das Publikum vor Ort mit ihrer Anwesenheit beglücken, und sich keinesfalls aus der Ruhe bringen lassen, wenn gerade wieder jemand eng an ihnen vorbei läuft.
Das Gebäude und der Außenbereich befinden sich von der befahrenen Karl-Heine-Straße etwas versetzt und direkt am Kurt-Heine-Kanal liegend, so dass es hier angenehm zu sitzen ist. Der Biergarten ist recht großzügig, aber noch so, dass eine gemütliche Atmosphäre herrscht.
Essen gibt es natürlich auch. Ich wähle bei meinem Wiederbesuch im Sommer Linguine mit Zucchini, Pfifferlingen und Rucola für 6,80 Euro von der Mittagskarte. Auch die Standardkarte bietet lecker schmeckendes. Vor allem Salate, Burger und Restaurantgerichte wie Schnitzel, Lammhaxe oder Rotbarsch. Wer Frühstück liebt, der wird hier ebenfalls fündig.
Und zwischen dem guten Essen und den Getränken ist es eine Freude, die beiden Kater zu beobachten, wenn sich die Chance dazu ergibt. Denn nicht immer glänzen die Freigänger mit ihrer Anwesenheit. Schließlich hat so ein Katzenleben mehr zu bieten, als ein Restaurant in dem man sich Zuhause fühlt.
Wo: Karl-Heine Straße 93, 04229 Leipzig
Wann (Küchenzeiten): Montag bis Sonntag 10 bis 23 Uhr, Freitag und Samstag bis 0 Uhr
Online: Webseite und facebook
Was ich mich abschließend Frage: Hat Leipzig eine Grauzone an vielen weiteren Katzencafés?! Falls du aus Leipzig kommst und mehr davon kennst, lass mir unbedingt einen Kommentar da, dann kann ich die weiteren bei Folgebesuchen ergänzen.
Kennst du noch mehr Katzencafés, die eigentlich keine solchen sind? Gehst du auch gerne in Lokale in denen sich Katzen aufhalten. Ich freu mich wie immer über Kommentare.
Wusste gar nicht, dass es so etwas gibt. Aber man lernt ja nie aus… Danke für den guten Artikel.
Hallo Lothar,
gerne und falls du mal vorbeikommst, freue ich mich über einen Kommentar hier!
Liebe Grüße
Tanja
Hey Tanja,
hört sich so ein bisschen nach einer abgespeckten Version der Katzencafés an die man auch in Bangkok finden kann. Mit dem Unterschied das es dort ziemlich viele Katzen gibt und die eher als Streichel- und Selfieattraktion herhalten müssen. Schöne Bilder wie immer!
Grüße
Marco
Hallo Marco,
danke fürs Bilderlob – das freut mich immer besonders, wenn ich ohne meinen Blogfotografen online bin. :)
Ich war mal in Budapest in einem Katzencafé, so stelle ich mir nach deinen Worten die in Bangkok vor. In Asien wollte ich mal in eines in Kuala Lumpur, da durfte man aber erst nach einem Eintritt rein, das fand ich nicht gut, weil ich zuerst die Haltung der Tiere sehen wollte, ehe ich Geld bezahle. Ist das in Asien auch so?!
Liebe Grüße
Tanja
Wie lustig, in Lima gibt es den Katzenpark, direkt im Stadtzentrum von Miraflores. Dort laufen wahrscheinlich 100 Katzen herum, lassen sich streicheln, setzen sich mit Dir ins Gras. Das Zusammensein mit Katzen soll beruhigend auf gestresste Menschen wirken, deswegen hat die Stadtverwaltung das eingeführt !
Hallo Martina,
oh, ein Katzenpark gleich! Das wäre ja auch was für mich! Wobei ich bei frei lebenden Tieren, bestimmt Panik vor Tollwut hätte. Aber die Idee ist ja ganz toll. Warst du da mal?! Hast du Bilder davon?!
Liebe Grüße
Tanja
Huhu :)
Kann es sein, dass es diese beiden Cafés nicht mehr gibt?
Wenn ich sie google, dann steht nichts mehr über die Katzen auf den Seiten, schade!
<3
Michelle von The Road Most Traveled